Sport gegen Gewalt: Maßnahmen für ein friedliches Miteinander.

Ein Bild von einem FußballEin Bild von einem Fußball

Schulen gleichen mittlerweile Hochsicherheitstrakts, um Lehrer und Schüler zu schützen. Früher waren die Schultore geöffnet, heute werden sie oft verschlossen, weil die Angst vor Amokläufern zunimmt. Viele Pädagogen wie wir haben bereits Angst vor ihren eigenen Schüler, weil vielen der Respekt fehlt. Die Pubertät ist ein kritisches Alter, das Aggressionspotenzial ist hoch, viele Schüler sind gestresst und verstehen teilweise ihr eigenes Leben nicht mehr. All dies verzeiht Gewalttaten keinesfalls. Dennoch ist es wichtig die Sache an der richtigen Stelle anzupacken, um Lösungen zu finden.

Der Ursprung der Gewalt findet sich in den Medien

Ein großes Problem, das es damals nicht in dem Ausmaß gab, ist die Gewalt im Fernsehen. Jugendliche können heute alles und zu jeder Zeit ohne Filter sehen. Es gibt kaum einen Teenager, der kein Smartphone besitzt, Alterssperren werden umgangen und folglich wird konsumiert. Mobbing wird teilweise im großen Stil ausgeübt. Man quält andere und überträgt dies auf Instagram und TikTok. Spätestens dann schreitet meist jemand ein, doch dann ist es meist zu spät.

Ein großes Problem sind Videospiele, allesamt jene, bei denen es ums Kämpfen und Vernichten geht. Man suggeriert den jungen Menschen, dass es Spaß macht andere auszulöschen. Ein harter Kampf statt einem lösenden Gespräch. Mittlerweile sind viele Kampfspiele erst ab 18. Jahren erhältlich, doch viele Eltern achten nicht darauf. Sie kaufen den Sprösslingen die Games, weil ihre Kinder sowieso nie dazu fähig wären. Leider täuschen sich viele. Bis den Erziehungsberichtungen auffällt, in welchen Gruppierungen sich die eigenen Kinder aufhalten, ist es oftmals zu spät. Sei es in rechtsextremen Organisationen, in extremen Glaubensgemeinschaften oder in Cliquen, die Gewalt als Hobby ansehen.

Nicht immer müssen es Gruppierungen sein. Selbst unauffällige Teenager, die sich oft zurückziehen und die Einsamkeit genießen, können zur Gefahr werden. Nicht selten sind in Amokläufen Menschen verwickelt, bei denen man so etwas niemals erwartet hätte. In diesem Fall ist es oft so, dass die Betroffenen in sich leiden, der Frust staut sich auf. Sie haben keinen zum Reden oder möchte nicht darüber sprechen. Die Wut entlädt sich folglich in einem Ausmaß, den man nie vermutet hätte.

Gewalttätige Jugendliche stammen nicht immer aus auffälligen Familien

Oft werden gewalttätige Teenager mit Familien in Verbindung gebracht, die entweder in ärmlichen Verhältnissen leben oder aus gutem Hause stammen, wo einiges verschwiegen bleibt. Leider kann es jeden treffen. Perfekte Vorzeigeschüler verwandeln sich manchmal in Gewalttäter, weil sie sich beispielsweise für ihr Versagen schämen und weil sie Wut gegen Lehrer entwickeln, die sie mobben und ungerecht behandeln. Der Erfolgsdruck ist in der heutigen Zeit ebenfalls höher als seinerzeit, deswegen sollte es uns nicht wundern, dass immer mehr junge Menschen an Depressionen, Burn Out und Versagensängsten leiden.

Sport gegen Gewalt soll helfen

Immer mehr deutsche Städte engagieren sich für das Projekt Sport gegen Gewalt. Diese Vereine richten sich an Personen, die bereits gewalttätig sind und an junge Menschen, die ihre Wut rauslassen möchten. Auf der Matte ist ein Kämpfen möglich, wer außerhalb des Vereins kämpft, fliegt raus. Gewaltprävention im Sport betrifft nicht nur Betroffene, alle Schüler und Schülerinnen profitieren von Bewegung. Wenn sich Kids nicht genügend bewegen, steigt das Gewaltpotenzial an, weil sie sich nicht abreagieren können.

Viel Erwachsene gehen ins Fitnesscenter, um sich zu auspowern, sie machen Yoga oder gönnen sich Tage in der Therme, um den Stress zu mindern. Solche Methoden funktionieren auch bei Jugendlichen. Bei ausreichender Bewegung sinkt der Stress, und die Gewaltbereitschaft. Deswegen ist Schulsport so wichtig. Jedoch sollten junge Menschen auch nach der Schule Vereine besuchen, um sich abzureagieren. Vor allem jene, die im Schulsport nicht die Entspannung finden, die Sie suchen. Leistungsdruck und Mobbing führen wiederum zu Stress und der umgekehrte Effekt tritt ein.

Steht Ihr Kind unter Stress, setzen Sie sich gemeinsam zusammen und finden Sie einen Sport, den es gerne ausführt. Ob Schwimmen, Radfahren, Ballspiele oder Reiten. Dies empfehlen wir allen Jugendlichen, die zu wenig Bewegung bekommen. Nicht erst jenen, die Gewalttätig sind. Mit Prävention lässt sich einiges verhindern. Zudem sollten Sie immer ein offenes Ohr haben.

Sport gegen Gewalt Vereine in Ihrer Stadt

Auffälligen Kindern und Jugendlichen legen wir jene Vereine ans Herz, die Sport gegen Gewalt anbieten. Das Projekt arbeitet nicht nur gegen Gewalt, auch gegen Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit. In Schleswig-Holstein gibt es beispielweise 60 verschiedene Sportangebote für verschiedene Altersklassen. Ausgebildete Trainer und Mitarbeiter sorgen mit Sport den Gewalttendenzen entgegenzuwirken. Gemeinsam, statt gegeneinander. Link zum Verein.

In Berlin finden Sie unteranderem den Verein Kick, der sich vor allem an Jugendliche in schwierigen Lagen richtet. Auch hier wird gemeinsam trainiert und die Gewalt weggekickt.

Solche Vereine gibt es nicht nur in diesen beiden Städten, fast überall werden solche mittlerweile angeboten. Googeln Sie Sport gegen Gewalt in Ihrer Region und Sie werden sicherlich fündig. Lassen Sie sich bei Unklarheiten vom Jugendamt Ihrer Stadt beraten oder halten Sie Rücksprache mit den Lehrern. Diese können Ihnen in der Regel gute Adresse in Ihrer Nähe nennen, damit Ihr Kind genügend Bewegung bekommt.

Ferner helfen diese Vereine, dass Jugendliche von der Straße wegkommen und im Verein mit anderen Personen und Trainern Freundschaften schließen. Somit ist die Gefahr geringer, dass diese wieder in falsche Kreise geraten und eventuell zum Drogenkonsum gelangen.

Falls das Kind nur unter Stress und Druck leidet, aber sonst nicht gewalttätig ist, genügt oftmals eine Sportart, die Spaß macht und eventuell den Zusammenhalt fördert. Vereinssport, wie Volleyball eignet sich hier wunderbar. Dem Kind sollte der Sport Spaß machen, er sollte Erholung bieten und nicht Zwang. Ansonsten bewirken Sie damit das Gegenteil. Bei schwerwiegenden Fällen ist auch ein Psychologe der richtige Ansprechpartner, der Ihnen weiterhilft.

Fazit

Gewalt unter Jugendlichen nimmt drastisch zu. Um diesen entgegenzuwirken, hilft Bewegung. Beim Sport können sich die Kids auspowern. Für extreme Fälle gibt es eigene Vereine, die sich um die Betroffenen kümmern und mit Prävention die Gewalt aus dem Leben verbannen wollen. Stress ist niemals ein guter Begleiter, sorgen Sie dafür, dass ihr Kind genügend Bewegung und Entspannungseinheiten genießt.

Menu